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12. Februar 2020Das Ende der gedruckten Zeitung?
18. Februar 2020Der Fehlerteufel
Wer bei einer Zeitung arbeitet, lernt, mit Fehlern zu leben. Mit denen der anderen, viel schwieriger aber: mit den eigenen. Für solche Fälle gibt es natürlich jemanden, der die Seiten am Abend Korrektur liest.
Die Korrekturleser erheben dann im Stil von „Inspektor Columbo” den Zeigefinger und prangern an: das Rätsel ist nicht aktualisiert, die Trennung ist optisch unschön, hier ist der Text abgeschnitten, da werden die Wörter „so komisch getrennt“, diese Formulierung passt nicht und und und…
Die Fehlerhäufigkeit ist heute sicher geringer als zu Bleisatzzeiten – und kann auch einfacher korrigiert werde – aber die Fehler werden aus dem „Gedruckten” nie ganz verschwinden. Wenn man stundenlang auf den Bildschirm schaut und unzählige Wörter vor dem Auge flimmern, wird man blind gegenüber Unstimmigkeiten. Vieles fällt einem auch erst richtig auf, wenn man die entsprechende Seite auch mal ausdruckt und nochmal liest.
Hinzu kommt, dass viele verschiedenen Quellen ihre Texte einer Lokalzeitung zuliefern: Vereinsmitarbeiter, Pressemitteilungen, Privatpersonen etc. Also eben viele „Laien”. Nicht jeder beschäftigt sich täglich mit den Rechtschreibregeln und es ist schwierig für die Zeitungen, alle Fehler auszubügeln und alles zu vereinheitlichen. Das geht zeitlich und finanziell heute nicht mehr. Es steht in keiner Relation zum Nutzen. Die Zeitung ist ein Tagesprodukt und „nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern”, sagt man gerne. Deshalb sollte man den ein oder anderen Fehler in der Zeitung nicht überbewerten. Wichtig ist, dass die Fakten und der Inhalt stimmen und sorgfältig recherchiert wird – da kann man über einen kleinen Tippfehler oder ein nicht getauschtes Rätsel doch mal hinweg sehen, oder?
Was wir damit auch sagen wollen: Die Personen, die Korrektur lesen, trifft auch keine Schuld, wenn doch ein Fehler am nächsten Tag gedruckt ist. Sie sehen das Meiste, aber auch nicht alles und selbst, wenn man einen Fehler anzeichnet, heißt es noch lange nicht, dass er auch korrigiert wird – weil man vielleicht wieder unterbrochen wird oder weil man ihn zwar korrigiert, aber dann doch vergisst, die Seite zu aktualisieren oder die richtige Seite auf den Druckserver zu stellen.
Es ist nun mit Fehlern so, dass man immer welche macht, das gehört zum Menschsein dazu, zum Journalistensein allerdings gehört es leider obendrein, dass man seine Fehler unter die Nase gerieben bekommt und das auch besser aushalten können sollte. Denn sie sind gedruckt und der Leser sieht sie sofort – man kann sie nicht unter den Tisch kehren oder intern halten.