Der Fehlerteufel
12. Februar 2020Zeitungen nur noch digital?
18. Februar 2020Das Ende der gedruckten Zeitung?
Die letzte gedruckte Zeitung erscheint 2033? Diese These wagt der Journalistik-Professor Klaus Meier. In einem Gastbeitrag für das Medienportal Meedia geht er auf die Krise der Zeitungsverlage ein und rät einen Blick ins Ausland zu werfen…
Die lokale und regionale Zeitungslandschaft in Deutschland wird sich in den nächsten zehn Jahren deutlich stärker verändern als in den letzten zehn Jahren. Quo vadis Lokaljournalismus? Was bedeutet es, wenn es irgendwann kein einziges lokales Blatt in einem Kreis oder Ort gibt? Wer stellt dann Öffentlichkeit her? Wer bietet dann Orientierung, Navigation und Teilhabe am politischen Prozess und wer kontrolliert die lokalen Machthaber?
Professor Klaus Meier wagt folgende Prognose: Aufgrund der Statisiken vergangener Jahre werden im Jahr 2011 noch ca. 11 Millionen gedruckte Exemplare verkauft – und 2034 wäre dann eben Schluss. Natürlich ist der Sinn solcher Berechnungen nicht die exakte Prognose eines Sterbedatums, sondern das Wachrütteln in der Gegenwart: die Zukunft der Lokalzeitungen liegt sicherlich im Digitalen und nicht in der Printausgabe. Dort, wo es in fünf oder zehn Jahren (also sehr zeitnah) noch eine gedruckte Ausgabe geben wird, wird sie noch teurer sein und nur von einer Bildungselite gekauft werden, die sich mehrheitlich kurz vor oder in Rente befindet.
Hilfreich für einen nüchternen Blick in die Zukunft des Lokaljournalismus sind Innovationen in Verlagen und Erfahrungen in anderen Ländern, in denen das Sterben der gedruckten Zeitungen schon deutlich weiter fortgeschritten ist.
In Deutschland bleibt es abzuwarten. Wenn die Menschen merken, dass sie unabhängige lokale Informationen brauchen, bezahlen sie vielleicht auch für neue Angebote in der digitalen Medienwelt – so die Hoffnung.
Die gedruckte Tageszeitung jedenfalls wird in jedem Zukunftsszenario an Bedeutung verlieren, egal ob wir den Blick auf fünf, zehn oder 14 Jahre bis 2033 richten – da ist sich Professor Klaus Meier sicher.
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