Bei den am vergangenen Wochenende stattfindenden Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen und Junioren im hessischen Rimbach konnten sich gleich drei Nachwuchskräfte des VfK mit Medaillen dekorieren und sorgten damit für ein erfreuliches Ergebnis. Trainerin Marleen Johann zeigte sich entsprechend stolz. „Nach der enorm langen Wettkampfpause war es bereits ein tolles Erlebnis, sich wieder mit den besten Athletinnen und Athleten des Landes messen zu können.“ Dass letztlich sogar drei Podestplätze herausspringen, habe man sich im Vorfeld zwar gewünscht, aber nicht unbedingt erwarten können, so die Nachwuchstrainerin und hebt diesbezüglich die großartige Trainingsarbeit in den letzten Wochen und Monaten hervor. Dem Training konnte Freistil-Ass Christian Hermann in der Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft zwar nicht wie gewohnt nachkommen, wusste aber dennoch zu überzeugen. „Christian musste seinen Trainingsaufwand im Verlauf des letzten halben Jahres aufgrund seiner Abiturprüfungen deutlich reduzieren. Lediglich die letzten sechs Wochen konnten wir uns intensiv auf die deutsche Meisterschaft einstimmen“, schildert Freistil-Coach Erol Bayram die ungünstige Wettkampfvorbereitung seines Schützlings. Nichtsdestotrotz marschierte Hermann in der Gewichtsklasse bis 79 kg souverän ins Halbfinale, ließ seinen Kontrahenten in der Qualifikationsrunde und anschließend im Viertelfinale keine Chance. Erst im Halbfinale konnte der 19-Jährige Schifferstadter gestoppt werden, was diesen allerdings nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen sollte. In einem spannenden Kampf um Platz drei behielt Hermann bis in die Schlusssekunde die Nerven, setzte sich hauchdünn mit 4:3 durch und durfte sich entsprechend über die Bronzemedaille sowie seinen zweiten Podestplatz seit der B-Jugend-DM 2016 freuen. Glücklich gestimmt war auch Cheftrainer Bayram, der den Blick allerdings umgehend in die Zukunft richtete. „Aufgrund der schwierigen Ausgangssituation glänzt die bronzene Medaille für mich sogar golden.“ Dennoch habe Hermann so viel Potential, dass bei der Junioren-Meisterschaft im kommenden Jahr eine Steigerung definitiv im Rahmen des Möglichen sei, ist sich Bayram sicher. Einen Podestplatz weiter oben nahm Vanja Gersák Perez ein, die als Kadettin erstmals bei den Juniorinnen an den Start ging und umgehend Silber gewann. Dabei hatte die 17-Jährige noch vor wenigen Wochen eine große Enttäuschung hinnehmen müssen, indem sie das bis dato größte Highlight ihrer Karriere verpasste. Nach dem überzeugenden fünften Platz bei der Kadettinnen-EM im Juni wurde sie für die Weltmeisterschaft ihrer Altersklasse nominiert, musste jedoch kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Davon schien sich die große VfK-Nachwuchshoffnung, welche normalerweise in der Gewichtsklasse bis 65 kg beheimatet ist, aufgrund der modifizierten Gewichtsklassen-Kategorien im Juniorinnen-Alter aber im Limit bis 68 kg startete, schnell erholt zu haben. Zwei überzeugenden Schultersiegen folgte ein souveräner Punktsieg, während gegen die ein Jahr ältere spätere deutsche Meisterin abschließend kein Kraut gewachsen war. Somit stand schließlich ein hervorragender zweiter Platz. Anfang Oktober soll es dann noch eine Platzierung nach oben gehen, wenn Gersák Perez bei den Deutschen Meisterschaften ihrer angestammten Altersklasse erneut auf Titeljagd geht. Nachdem bereits zwei Medaillen eingeheimst wurden, lag es abschließend an Julien Zinser, die Meisterschaft aus VfK-Sicht zu krönen. Bereits 2017 und 2019 durfte Zinser in der A-Jugend zwei Deutsche Meistertitel feiern und ging nun entsprechend auch bei den Junioren als Mitfavorit ins Rennen. Zinser wurde seinem Favoritenstatus allerdings nicht nur gerecht, es sollte eine Machtdemonstration des Freistilspezialisten werden. Ungefährdet zog er fast im Schongang ins Finale ein und bewies auch dort, welch enormes Talent in ihm schlummert. Entsprechend feierte der 19-Jährige seinen dritten Meistertitel, welchen er im kommenden Jahr verteidigen möchte. Zuvor hofft der EM-Fünfte von 2017 allerdings noch auf die Nominierung zur Junioren-WM in Ufa (Russland) kommende Woche. Im Griechisch-römischen Stil ging Robert Kaiser in der Gewichtsklasse bis 87 kg an den Start, schied allerdings bereits in der Qualifikationsrunde aus. Dennoch darf das Turnier bei drei Podestplätzen als voller Erfolg gewertet werden und spricht für die gute Jugendarbeit des VfK.