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20. Februar 2023Bilanz 2022: Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz präsentiert gute Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr
Speyer/Schifferstadt. Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise, volatile Märkte, ein sprunghafter Anstieg der Inflation oder der abrupte Anstieg der Kapitalmarktzinsen: Im vergangenen Jahr habe sich die Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz einer außergewöhnlich komplexen Kumulation von Risiken gegenübergesehen, so Vorstandssprecher Rudolf Müller bei der Vorstellung der Kennzahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres. „Vor dem Hintergrund dieses sehr schwierigen Umfeldes hat unser Haus 2022 ein operativ gutes Ergebnis erzielt, wir sind mit dem Verlauf des zurückliegenden Geschäftsjahres zufrieden“, so Müller. Die Bilanzsumme der Bank betrug zum 31.12.2022 ca. 6,9 Mrd. Euro und damit 9,3 % mehr als im Vorjahr. Die Einlagen stiegen um 6,4 % auf rund 4,5 Mrd. Euro. Das Kreditvolumen der Bank stieg 2022 um 9,6 % auf 5,1 Mrd. Euro.
Vor dem Hintergrund der von der Europäischen Zentralbank eingeläuteten Zinswende kam es bei der Neukreditvergabe im zurückliegenden Geschäftsjahr zu einer Zäsur: Nach einer guten Entwicklung des Kreditgeschäftes in der ersten Jahreshälfte ging die Kreditnachfrage ab dem Spätsommer deutlich zurück. Insgesamt wurden im Jahr 2022 1,1 Mrd. Euro an Krediten neu vergeben, was einem Rückgang um 14,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
„Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Baufinanzierungszinsen und der hohen Inflation warten private Häuslebauer im Moment erst mal ab, aber auch Kapitalanleger und Bauträger halten sich derzeit stark zurück – begonnene Projekte werden zwar noch fertiggestellt, Neubauprojekte finden aktuell jedoch so gut wie nicht statt“, so Vorstand Till Meßmer. Vorstandssprecher Müller ergänzte: „Der Immobilienmarkt hat sich 2022 von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt entwickelt. Insgesamt zeigt sich aufgrund der hohen Attraktivität unseres Geschäftsgebietes der Immobilienmarkt in der Region aber relativ stabil. Wir sehen aktuell bei Bestandsimmobilien einen Rückgang der Kaufpreise, ein Einbruch ist jedoch nicht festzustellen.“
Wertpapiere
Der Wertpapierbestand von Privat- und Firmenkunden der Bank lag zum Bilanzstichtag vom 31.12.2022 bei ca. 2 Mrd. Euro. Insgesamt führt die Bank aktuell rund 35.000 Kundendepots. 2022 wurden rund 2.700 Depots neu eröffnet und etwa 7.200 Sparpläne aufgelegt. Das Fondsvolumen der VR Premium Fonds, der hauseigenen Investmentfonds der Vereinigten VR Bank, lag Ende 2022 inklusive der Vermögensverwaltung bei rund 550 Mio. Euro.
Die Rückkehr des Zinses habe 2022 zu einer Rückkehr von Anlageformen wie dem klassischen Anleihegeschäft geführt, die in den vergangenen Jahren kaum eine Rolle gespielt hätten, so Vorstand Achim Seiler. Auch Bausparverträge haben 2022 für die Bankkunden wieder an Attraktivität gewonnen: Hier stieg das Volumen der vermittelten Verträge von 102,3 Mio. Euro im Jahr 2021 auf 114,1 Mio. an (+ 11,5 %).
Bauprojekte
Über den aktuellen Stand der Bauvorhaben bzw. -projekte der Bank informierte Vorstand Thomas Sold. In Frankenthal haben der Planungs- und Umweltausschuss und der Stadtrat einstimmig beschlossen, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für den Neubau der Regionaldirektion der Vereinigten VR Bank am Jahnplatz aufzustellen. In Speyer schreiten die Arbeiten am Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäude an der Oberen Langgasse weiter voran. „Wir liegen bei diesem Projekt nach wie vor voll im Kostenplan und gehen davon aus, dass das Gebäude bis Ende Juni bzw. Anfang Juli bezugsfertig sein wird“, so Sold. „Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten im Baugewerbe ist dies eine Herausforderung, die wir ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern sicherlich nicht bewältigen könnten.“
Ausbau des digitalen
Angebotes
Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die Vereinigte VR Bank den Ausbau ihres digitalen Angebotes weiter vorangetrieben. „Mit unserer im vergangenen Jahr gelaunchten, grundlegend überarbeiteten VR-Banking-App können wir unseren Kunden eine leistungsstarke, stabile und intuitive Lösung mit hohem praktischem Mehrwert bieten, etwa rund um das bargeldlose Bezahlen“, so Vorstand Achim Seiler. Die App-Nutzung hat im vergangenen Jahr bei den Kunden der Vereinigten VR Bank weiter zugenommen. Die 18-25-jährigen Kunden betreiben Online-Banking nahezu ausschließlich über die App. In den App Stores liegt der Durchschnitt der Nutzerbewertungen für die Banking-App der Vereinigten VR Bank aktuell bei 4,3 von 5 Sternen.
In den kommenden Jahren wird die Bank ihre digitale Präsenz dort, wo dies sinnvoll ist, weiter ausbauen, wie Vorstand Till Meßmer ausführte: „Diejenigen Prozesse, die wir über digitale Wege schneller, benutzerfreundlicher und bequemer für unsere Kunden darstellen können, werden wir digital zur Verfügung stellen. Überall da, wo eine tiefergehende Analyse und Beratung geleistet werden soll, bleibt das persönliche Gespräch mit unseren Kunden unersetzlich.“
„Vorsichtig optimistisch für das Jahr 2023“
Für das laufende Geschäftsjahr erwarte die Vereinigte VR Bank angesichts des derzeit schwierigen Marktumfeldes ein niedrigeres Wachstum als 2022, sei jedoch für die Zukunft gut aufgestellt, so Vorstandssprecher Müller: „Unser Geschäftsmodell ist robust und wir gehen deshalb mit einem vorsichtigen Grundoptimismus in das Jahr 2023. Wir sind uns dabei allerdings bewusst, dass die Herausforderungen, die auf unserem Haus bzw. der Finanzwirtschaft im Allgemeinen liegen, sehr anspruchsvoll sind.“
Rudolf Müller wird Mitte des Jahres in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Vorstandssprecher der Bank wird ab dem 1. Juli Till Meßmer, der zusammen mit Thomas Sold als stellvertretendem Vorstandssprecher und Achim Seiler, seit Januar Mitglied des Vorstands, das künftig dreiköpfige Vorstandsteam bilden wird.