Polizeimeldungen vom 21. Mai 2021
21. Mai 2021Verhandlungen am Amtsgericht Speyer im Juni
25. Mai 2021Insolvenzplan KSI mit großer Mehrheit bestätigt
. Der Spezialist für Pulverbeschichtung, Coil Coating und kathodische Elektrotauchlackierungen (KTL) aus Schifferstadt hatte Mitte Dezember ein Schutzschirmverfahren zur Krisenbewältigung und Neuausrichtung beantragt. Am 1. März 2021 wurde das Verfahren – wie von KSI beantragt- eröffnet und die Eigenverwaltung unter Führung des Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Steffen Rauschenbusch von der Mannheimer Kanzlei ERNESTUS Rechtsanwälte fortgesetzt. Der von der Geschäftsleitung und dem Generalbevollmächtigten vorgelegte Insolvenzplan wurde am Freitag, 21.5.2021, zur Abstimmung durch die Gläubiger gestellt. Der Plan sieht eine Fortführung des Unternehmens in allen Geschäftsbereichen vor. Die Gläubiger erhalten eine Quote in Höhe von knapp 10 % und bei gutem Geschäftsverlauf eine weitere Quotenzahlung. Auf betriebsbedingte Kündigungen konnte zwar weitestgehend verzichtet werden, gleichwohl wurden Verhandlungen über eine Herabsetzung der Leistungen aufgrund bestehender Betriebsvereinbarungen aufgenommen. Durch die ohne Gegenstimmen erfolgte Annahme des Insolvenzplans sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung des Sanierungskurses von KSI geschaffen. Bei KSI ist man noch nicht „über dem Berg“, aber auf „einem sehr guten Pfad mit Sicht auf den Gipfel unterwegs“, so der Generalbevollmächtige Rauschenbusch, der den Sanierungsprozess weiter begleitet. Durch die zum Jahreswechsel eingeführte CO²-Steuer wird KSI als energieintensiver Betriebs stark belastet. Die stark gestiegenen Energiekosten und höhere Rohstoffkosten für Lacke und chemische Produkte müssen nun eingepreist werden. Zwischen der Antragstellung und der Annahme des Insolvenzplans lagen nur knapp 5 Monate. Das Verfahren kann nun nach Auszahlung der Quote kurzfristig abgeschlossen werden. Ein endgültiger Abschluss des Verfahrens wird noch im ersten Halbjahr 2021 angestrebt. KSI hatte im Jahr 2019 einen hohen einstelligen Millionenbetrag in eine neue sog. KTL-Anlage investiert und bei der Inbetriebnahme der Anlage zunächst mit hohen Anlaufkosten zu kämpfen. Mit der Investition wurde auf modernste Technik, Umweltschutz und Wachstum gesetzt. KSI ist mit dieser Anlagentechnologie mittlerweile etabliert und in der Lage, hohe Stückzahlen prozesssicher zu veredeln. Weiteres Wachstum und die Gewinnung von Neukunden ist notwendig, um die technischen Möglichkeiten der Anlage auszuschöpfen. Hintergrund KSI beschäftigt 170 Mitarbeiter und ist führender Partner für Industrielackierungen. Auf einer Produktionsfläche von 17.000 m² führt KSI Lackieraufträge in sämtlichen Größenordnungen, schwerpunktmäßig für die Nutzfahrzeugindustrie, die Bauindustrie, den Maschinenbau und Automotive durch. Die Klaus Stahl Industrielackierungen GmbH war bundesweit das erste Unternehmen, das die Pulverbeschichtung im Anlagenmaßstab auf dem Niveau der Industrielackierung umsetzte. Ob Coil-Coating, KTL, Pulverbeschichtung und Tampondruck. KSI bietet Oberflächenveredelungen, die exakt auf Kundenwunsch zugeschnitten und qualitativ hochwertig sind. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 13,5 Millionen Euro.