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13. Februar 2023Verändert die Nutzung sozialer Netzwerke unsere kognitiven Funktionen?
Die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist mindestens einmal in der Woche in sozialen Netzwerken unterwegs. Dass diese Plattformen nicht ganz so sozial sind, wie es der Name glauben machen möchte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Es wird zwar gelikt und geteilt, aber auch geflucht, gehasst und gemobbt. Und was die eigene Aufmerksamkeitsspanne, die Produktivität und letztlich das Befinden angeht, sind solche Netzwerke auch nicht immer ein Gewinn.
Dass solche alltäglichen Beschäftigungen nicht ohne Auswirkungen auf das Gehirn sind, ist selbstverständlich, die interessante Frage ist allerdings, inwiefern sie das Gehirn beeinflussen. Konkreter gefragt: Verändert die Nutzung sozialer Netzwerke unsere kognitiven Funktionen, also die Art und Weise, wie wir denken, fühlen und handeln? Die Antwort lautet: Ja. Ein Forscherteam hat etwa kürzlich nachgewiesen, dass das regelmäßige Checken von Facebook, Instagram und Snapchat das Gehirn von Jugendlichen verändert: Es beeinflusst, wie sie auf soziale Belohnungen und Bestrafungen reagieren. Und das ist nur eine Komponente in einem komplexen System. Viele Faktoren spielen eine Rolle: Welche Persönlichkeit hat ein Mensch, aus welchen Verhältnissen stammt er, wie zufrieden ist er? Wie oft und wie lange ist er auf den Plattformen, beteiligt er sich oder lässt er sich berieseln und was schaut er an? Auf alle Fälle sinnvoll ist ein bewusster Umgang mit sozialen Medien. Digitalexperten raten dazu mit Apps die Nutzungseinheiten zu erfassen und Limits zu setzen. Push-Benachrichtigungen, Lesebestätigungen und Klingeltöne sollten aus bleiben. Im schwarz-weiß-Modus wirken App-Symbole weniger verlockend. Wer den analogen Wecker stellt und eine Armbanduhr trägt, greift seltener zum Smartphone. Und Hemmschwellen, wie aufwendiges Entsperren oder mühsammes Einloggen per Browser erschweren das ständige Checken.
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